Multiple Sklerose

GLOSSAR

Im Folgenden werden Fachbegriffe kurz erklärt.

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A

Ataxie
Medizinischer Oberbegriff für Störungen der Bewegungskoordination und der Körperhaltung. Sie kann sich in unkontrollierten und überschüssigen Bewegungen äussern.

Axon
Fortsatz einer Nervenzelle, welcher für die Weiterleitung von elektrischen Nervenimpulsen notwendig ist. Oft sind Axone von einer Myelinschicht umgeben.

B

Blut-Hirn-Schranke (BHS)
Grenzschicht zwischen Blutgefässen und zentralem Nervensystem (ZNS), die nur für wenige Substanzen passierbar ist.

E

EDSS (Expanded Disability Status Scale)
Skala zur Bewertung neurologischer Defizite, basierend auf standardisierten neurologischen Untersuchungen mit Fokus auf die Gehfähigkeit.

Evozierte Potenziale
Methode, bei der die durch einen bestimmten Reiz ausgelösten (evozierten) Hirnströme gemessen werden.

F

Fatigue
Eine besonders stark ausgeprägte Form der Müdigkeit und Erschöpfung, die bei MS häufig vorkommt.

I

Immunsystem
Biologisches Abwehrsystem des Menschen, das die in den Körper eindringenden Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Parasiten unschädlich machen soll.

Inkontinenz
Damit wird das Unvermögen bezeichnet, etwas zurückzuhalten, so z. B. bei der Harn- oder Stuhlinkontinenz.

K

Kognition
Umfasst die sogenannten höheren Gehirnfunktionen und damit alle Fähigkeiten, die mit Wahrnehmen, Denken, Planen und Merken zu tun haben.

Kortison
Körpereigenes Hormon; hemmt beispielsweise Entzündungen und unterdrückt immunologische / allergische Reaktionen.

L

Läsionen
Durch Entzündung geschädigte Gewebestellen; entzündliche MS-Läsionen («Herde») im Nervensystem können durch die Magnetresonanztomographie (MRT) im Gehirn und Rückenmark nachgewiesen werden.

Liquor
Abkürzung der lateinischen Benennung «Liquor cerebrospinalis»: So wird die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit bezeichnet, die Gehirn und Rückenmark (das ZNS) schützend umgibt.

Lumbalpunktion
Verfahren für die Gewinnung von Liquor (Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit) durch die Einführung einer speziellen Hohlnadel in den Wirbelkanal auf der Höhe der unterenLendenwirbelsäule zwischen den Wirbelkörpern.

M

Magnetresonanztomographie (MRT / MRI)
Auch Kernspintomographie oder MRI (Magnetic Resonance Imaging). Bildgebendes Verfahren ähnlich der Computertomographie, liefert Schicht-/Scheibenaufnahmen des untersuchten Organs, nutzt Magnetfelder statt Röntgenstrahlung, gehört zur Standarddiagnostik bei MS.

MSFC (MS Functional Composite)
Bewertungsskala für die Beurteilung des Behinderungsgrads. Der MSFC-Score ist eine breit angelegte Skala, die neben der Beinfunktion und der Gehfähigkeit auch die Armfunktion und die kognitiven Fähigkeiten berücksichtigt.

Myelin
Hüllsubstanz, aus der die Myelinschicht oder Markscheide besteht.

Myelinscheide / Myelinschicht
Auch Markscheide. Isolierschicht, welche die Axone umgibt.

N

Nervenfasern
Auch Axon. Lange, faserartige Fortsätze der Nervenzellen, umgeben von einer schützenden Hülle, dem Myelin. Die Nervenfasern sind verantwortlich für die Weiterleitung von Nervenimpulsen.

Neuralgie
Medizinischer Fachbegriff für Nervenschmerz.

O

Optikusneuritis
Entzündung des Sehnervs.

P

Parästhesie
Spontane Missempfindungen, die sich als Taubheitsgefühl, Brennen oder Schmerzen bei geringen Berührungen äussern. Betroffen sind häufig die Hände oder Füsse.

Parese
Bezeichnet eine teilweise Lähmung oder Muskelschwäche. Man unterscheidet zwischen Hemiparese (Halbseitenlähmung), Monoparese (Lähmung einer Gliedmasse oder nur eines Gliedmassenabschnittes), Paraparese (Lähmung beider Arme oder Beine) und Tetraparese (Lähmung beider Arme und Beine).

Pathogene
Potenziell krankmachende Erreger, Krankheitserreger.

S

Sensibilitätsstörung
Unter einer Sensibilitätsstörung oder Empfindungsstörung versteht man ein neurologisches Symptom in Form einer veränderten Wahrnehmung von Sinnesreizen, z. B. bei Berührungen oder Temperaturwahrnehmungen.

Spastik
Erhöhte Eigenspannung der Muskulatur. Kann sich in Muskelsteifigkeit, Verkrampfungen, Schwere- und Spannungsgefühl äussern. Spastiken werden häufig von Paresen begleitet.

Z

Zentrales Nervensystem (ZNS)
Teil des Nervensystems, bestehend aus Gehirn und Rückenmark. Dem gegenüber steht das periphere Nervensystem.