MS&Sport

Sport fürs Leben – nicht leben für den Sport

Als die Profisportlerin Seraina Mischol vor knapp 10 Jahren die Diagnose MS erhielt, brach für sie zunächst eine Welt zusammen: «Ich werde nie mehr auf Skiern stehen», dachte die Langläuferin. Im Interview erzählt sie, was Sport heute für sie bedeutet.

Seraina Mischol

Wie war für Sie die erste Zeit, nachdem Sie von der Diagnose MS erfahren haben?
Die Diagnose veränderte die Beziehung zu meinem Körper. Auf einmal arbeitete er gegen mich, war nicht mehr mein Komplize. Es bedeutete, dass ich mich vom Sport als Beruf verabschieden musste.

Welche Empfehlung geben Sie heute weiter, wenn jemand diese Diagnose erhält?
Der erste Schritt ist, die Diagnose zu akzeptieren, was nicht einfach ist! Und dann gilt es herauszufinden, welcher Weg für einen der beste ist.

Welchen Weg sind Sie gegangen?
Der Sport ist für mich heute ein Hobby, das ich gerne betreibe. Es ist jedoch nicht mehr der Kampf, sondern der Ausgleich. Heute geht es darum, dass ich mich in der Natur bewege. Dabei habe ich das Mountainbike als Ganzjahressport entdeckt, aber auch nach wie vor Langlauf und Joggen.

Was haben Sie durch MS gelernt?
Es geht darum, das richtige Schema für sich zu finden, weder ein Zuviel noch ein Zuwenig. Gut nach sich selbst zu schauen und das zu schätzen, was man hat.

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Zukunft.

Die Multiple Sklerose ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Es kommt zu einer Demyelinisierung von Nervenfasern im Gehirn und Rückenmark. Die medikamentöse Therapie hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht, sodass der Krankheitsverlauf in den meisten Fällen sehr positiv beeinflusst werden kann. Die Ausprägung der verschiedenen Symptome variiert von Mensch zu Mensch sehr stark. Das vorliegende Trainingshandbuch geht gezielt auf die häufigsten Symptome ein, zeigt abwechslungsreiche Übungen und erklärt deren Nutzen für die jeweiligen Symptome.